UPB würdigt Verdienste Steinmeiers
Bundesaußenminister erhält Ehrendoktor von erster deutscher Uni
Nach der Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller, die im Jahr 2012 mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet wurde, ist Frank-Walter Steinmeier (SPD) die zweite bedeutende Persönlichkeit, der die Ehre der Fakultät Kulturwissenschaften zuteil wird.
Dr. Frank-Walter Steinmeier erhält die Ehrendoktorwürde der Universität Paderborn, Fotoquelle: Thomas Köhler
Sie zeichnet mit der Ehrenpromotion Steinmeiers Verdienste um die Förderung deutscher Auslandsinstitute und des UNESCO-Weltkulturerbes aus. Darüber hinaus habe sich der Bundesaußenminister beharrlich für interkulturelle Verständigung engagiert.
Bundesaußenminister Steinmeier, in Detmold geboren, habe die Verbundenheit zu seiner ostwestfälisch-lippischen Heimat stets bewahrt. Um die Region habe er sich unter anderem mit seinem erfolgreichen Einsatz für die Aufnahme des Karolingischen Westwerks und der Civitas Corvey des Klosters Corvey 2014 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes verdient gemacht.
Für Steinmeier ist es nicht der erste Ehrendoktortitel, jedoch ist die Universität Paderborn die erste deutsche Hochschule, die dem Bundesaußenminister diese Auszeichnung verleiht. So erhielt er bereits Ehrendoktorwürden von der russischen Universität in Jekaterinburg, der griechischen Universität in Piräus
und der Hebrew University in Jerusalem. Im Mittelpunkt der Ehrung durch die Universität Paderborn steht sein Wirken in der auswärtigen Kulturpolitik.
Die Studienzeit des Bundesaußenministers selbst liegt bereits einige Zeit zurück. Im Wintersemester 1976 begann er sein Jura-Studium an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Während des Studiums engagierte Steinmeier sich in der Juso-Hochschulgruppe sowie als AStA-Mitglied. 1980 begann er zudem ein Studium der Politikwissenschaft. 1982 bestand er das erste und vier Jahre später das zweite Staatsexamen. Anschließend arbeitete Steinmeier als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Wissenschaft von der Politik im Fachbereich Rechtswissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Zusätzlich half Steinmeier bei der Rechtsberatung der Gießener Obdachlosenhilfe aus. 1991 wurde er zum Dr. jur. promoviert. Seine Doktorarbeit handelte von dem Thema „Tradition und Perspektiven staatlicher Intervention zur Verhinderung und Beseitigung von Obdachlosigkeit“. Aufgrund von 2013 auftretenden Plagiatsvorwürfen ließ Steinmeier seine Dissertation überprüfen. Die zuständigen Gremien der Justus-Liebig-Universität Gießen konnten nach eingehender Prüfung die Plagiatsvorwürfe zurückweisen.
Die Verleihung der Ehrendoktorwürde findet am 19. Dezember 2016 in einem feierlichen Rahmen an der Universität Paderborn im Auditorium maximum statt. Bei der Festveranstaltung wird es Ansprachen von Prof. Dr. Volker Peckhaus, Dekan der Fakultät für Kulturwissenschaften und Prof. Dr. Eva-Maria Seng, Vorsitzende der Promotionskommission, geben. Die Laudatio hält Prof. Dr. Karin Freifrau von Welck, Vorstandsmitglied der Deutschen UNESCO-Kommission. Zudem wird sich Dr. Frank-Walter Steinmeier dem Thema „Verbindungen knüpfen, Knoten lösen - Kulturdialog in Krisenzeiten“ widmen.
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