Corona in der Grundschule
Auch in der Grundschule sind die Auswirkungen der Pandemie deutlich zu spüren. Denn obwohl der Präsenzunterricht wieder aufgenommen wurde, ist alles anders. Besonders die Kinder leiden unter den strengen (aber notwendigen) Regeln und Auflagen. Für die Kinder, die erst in diesem Schuljahr eingeschult wurden, ist es besonders schwer, denn noch nie war es so schwierig, Freundschaften zu schließen. Das Treffen nach der Schule ist nur begrenzt möglich. Die AGs im Ganztagsbereich sind zwar erlaubt, doch durch den Personalmangel nicht umsetzbar. Das Schlimmste sind momentan jedoch die Regentage. Die Kinder haben Regenpausen und bleiben in den Klassen. Auch nach dem Unterricht (für die Kinder in der Nachmittagsbetreuung) ist es dann nicht möglich, raus zu gehen. Durch die Auflage, dass sich die Klassen nicht untereinander mischen sollen (außer auf dem Schulhof) müssen sie oftmals auch das Mittagessen in der Klasse einnehmen. Das bedeutet, dass teilweise 20 Kinder von 8 Uhr morgens bis 16:30 Uhr zusammen in einem Klassenraum sind.
Das bedeutet,dass teilweise 20 Kinder von 8 Uhr morgens bis 16:30 Uhr zusammen in einem Klassenraum sind.
Die einzigen Ausnahmen dabei sind die Hofpausen. Sie sind zeitversetzt, d.h. dass nur die Erstklässler und Zweitklässler oder die Dritt- und Viertklässler gemeinsam draußen sind. Doch auch hier gilt weiterhin die Maskenpflicht. Früher war der häufigste Ausruf der Lehrer und Betreuer: Jacke! Doch in dieser Zeit wurde daraus: Maske! Denn wenn es den Erwachsenen schon schwerfällt, eine Maske tragen zu müssen, ist es für die Kinder noch um einiges schwieriger. Wenn sie sie nicht vergessen, dann rutscht sie ihnen von der Nase oder ganz vom Gesicht.
Besonders interessant ist der Umgang der Kinder mit der Pandemie. Nicht selten sieht man, wie sie zusammen Fangen spielen. Sobald der Fänger ein anderes Kind berührt hat, erfolgt der Ausruf: „Du hast Corona!“ Und schon gibt es einen neuen Fänger.
Doch nicht nur für die Kinder ist diese Zeit in der Schule eine Zerreißprobe. Auch die Mitarbeiter sind oftmals mit den Nerven am Ende. Durch die strikte Trennung gibt es einen Betreuer pro Kleingruppe. Das bedeutet, dass teilweise 20 Kinder von einem Erwachsenen betreut werden. Wenn dieser dann erkrankt, ist es beinahe unmöglich diese Gruppe zu übernehmen. Hinzu kommt die Einführung neuer Regelungen (wie bspw. die Verlängerung der Weihnachtsferien), welche oftmals bereits in den Nachrichten angekündigt werden, obwohl die Schule selbst noch keine offiziellen Informationen erhalten hat. Wie soll man auf die Fragen der Eltern eingehen, wenn man selbst noch nicht über die Neuerungen informiert wurde?
Besonders deutlich wird der Frust der Kinder, wenn man hört, wie schon ein Erstklässler sagt: Ich hasse Corona.
Neuen Kommentar hinzufügen