Kommentar: (K)eine Pille ist auch (k)eine Lösung

Kommentar: (K)eine Pille ist auch (k)eine Lösung

Die Pille ist mit das beliebteste Verhütungsmittel. Was Sinn ergibt, denn es ist auch mit das sicherste Verhütungsmittel. Pro Familia gibt hier einen Pearl-Index von 0,1-0,9 an. Das heißt, dass eine von 1000 Frauen im Jahr schwanger wird trotz Verhütung mit der Pille. Das ist sehr gut. Das Kondom liegt zum Beispiel bei 2-12. Das heiß, 2 von 100 Frauen werden schwanger trotz Verhütung mit dem Kondom. Der Unterschied: für manche gravierend. Die Pille: für viele ein zweischneidiges Schwert. Es gibt sicherlich nirgendwo mehr pro und contra Artikel als für die Pille. Besonders kritisch wird betrachtet, dass es ein hormonelles Verhütungsmittel ist. Pro Famila erklärt die Wirkunsgweise der Pille sehr verständlich: Sie arbeitet mit Östrogen und Gestagen und je nach Zusammensetzung wird der Eisprung verhindert oder die Gebärmutterschleimhaut am Aufbau gehindert.

Die Pille: für viele ein zweischneidiges Schwert

Kritik über die Pille an sich gibt es vielfach. Sie reicht über Thrombosen bis hin zu Gewichtszunahme, Depressionen und Verlust der Libido.

Worüber wenige sprechen, wenn es um die Pille geht, ist das Post-Pill-Syndrom. Das, was passiert, wenn man aufhört, hormonell zu verhüten.

Wie wenig bekannt es ist, jedenfalls auf medizinischer Sicht, das zeigt der Mangel an Artikeln über das Problem. Das Problem, das weitaus größer ist, als die stark erhöhte Libido, die nach dem Absetzen der Pille reinhaut.

Ein Erfahrungsbericht:

Ich habe die Pille im Februar 2020 nach sieben Jahren abgesetzt. Das erste, was ich bemerkt habe war, dass meine Haut schlecht wurde. Und ich habe richtig Akne bekommen, wie damals in der Schule, nur schlimmer. Auch mehr als ein Jahr später ist das nicht besser geworden. Hormonelle Akne nennt man das. Ich habe lange damit gehadert. Die Pille macht die Haut schön. Meine ist jetzt leider nur noch ausbaufähig. Das kann passieren und auch andauern.

Nummer zwei: Meine Haare sind dünner geworden. Das hat sich nach einigen Monaten reguliert, aber es war unerträglich. Leider auch ein normaler Nebeneffekt, denn die fehlenden Hormone der Pille, die dem Körper eine Schwangerschaft vorspielen, fehlen dann letztendlich auch den Haaren.

Nummer drei und ein tatsächlich bekanntes Phänomen, auch in der Medizin: das Ausbleiben der Regelblutung, teilweise über mehrere Monate. „Oversupressions-Syndrom“ nennt man das und es kann bis zu einem halben Jahr dauern – oder länger, erklärt Netdoktor als Antwort auf eine Leserfrage.

Ich musste neun lange Monate warten, die voller Angst waren, meine Periode verloren zu haben: für immer.

Fakt ist: Die Pille ist nicht nur böse. Und auch nicht nur gut. Was aber normalisiert werden sollte, sind die Gespräche darüber was passiert, wenn man sie absetzt. Und wie man damit umgehen kann.

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