Konsolen-Not und Gebrauchtkauf
Die Videospielbranche zählt zu den wenigen Wirtschaftsgewinnern in Pandemiezeiten. Wenn man schon im wahren Leben eingeschränkt ist, bieten Videospiele heute die Möglichkeit digitale
Unternehmungen zu machen.
Warnung zu verdächtigem Nutzerverhalten. Quelle: ebay Kleinanzeigen
Hohe Nachfrage und Corona-bedingte Liefer- und Produktions-Schwierigkeiten haben im letzten Jahr allerdings auch vermehrt dafür gesorgt, dass viele Konsolen im Einzelhandel zeitweise ausverkauft waren. Hinzu kommen die hohen Preise neuer Konsolen, die nicht selten bei 300 Euro aufwärts liegen, was in finanziell unsicheren Zeiten wohl manchen dazu bewegt hat, sich gebraucht nach einer Konsole umzusehen.
Doch auch auf den Gebrauchtwaren-Seiten im Internet wird es schwieriger an die Unterhaltungssysteme zu kommen.
So gibt Pierre Du Bois, Pressesprecher von ebay Kleinanzeigen, an: „Von Videospielkonsolen scheinen sich […] stetig weniger Menschen zu trennen, die Anzahl der Anzeigen hat über den Zeitraum der letzten fünf Jahre abgenommen […]“. Für den Zeitraum von Dezember 2019 bis September 2020 verzeichnete die Website einen Rückgang von ca. 26 Prozent für Konsolen-Anzeigen.
Noch knapper wird das Angebot, wenn man nach günstigen Preisen und zuverlässigen Verkäufern sucht. Zwar konnte ebay Kleinanzeigen selbst keinen besonderen Anstieg in Meldungen von verdächtigem Nutzerverhalten in diesem Zusammenhang feststellen, jedoch seien „Stark nachgefragte Artikel […] per se attraktive Artikel für Betrugsversuche.“
Die Betreiber der Seite empfehlen daher die Ware idealerweise persönlich abzuholen und bar zu bezahlen. Dies ist in der Corona-Zeit aber wieder mit eigenen Risiken verbunden. Wer sich die Ware zusenden lassen will, sollte sich Ausweisdokumente zeigen lassen. Die Webseite weist aber darauf hin, dass Betrüger diese ebenfalls gestohlen oder gefälscht haben können. ebay Kleinanzeigen, aber auch andere Gebrauchtwaren-Webseiten, bieten inzwischen auch Käuferschutz-Optionen an, bei denen die Seitenbetreiber oder ihre Partner für einen zusätzlichen Prozentsatz des Kaufpreises als Treuhändler agieren, um Käufer oder Verkäufer in Betrugsfällen zu schützen.
Wenn jemand doch Opfer eines Betrugsversuchs wird, sollte dieser unbedingt dem Kundenservice gemeldet und zur Anzeige gebracht werden. Die Seite stehe in ständigem Austausch mit Strafverfolgungsbehörden, um solche Fälle aufzuklären. Grundsätzlich gelte aber, so Du Bois, „Angebote, die zu gut erscheinen, um wahr zu sein, sind dies meist auch nicht“.
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