Vegan Challenge: Veganer Käse
Die meisten Menschen sagen, dass sie nie vegan werden könnten, weil sie auf Käse verzichten müssen. Ich bilde da keine Ausnahme, auch wenn Käse nur mein vorgeschobener Grund war und es sehr viele andere Gründe gab, wieso ich der festen Überzeugung war, niemals vegan essen zu können.
Vegan Challenge: Käse – der wahre Endgegner! Foto: kat
Käse braucht man für sehr viele Dinge und da eine vegane Alternative zu finden, die schmeckt und auch von der Konsistenz her gut funktioniert, das konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Also habe ich es auch gar nicht versucht.
Bis ich eines Tages im Supermarkt stand und spontan beschloss, ab heute Kuhmilchkäsefrei zu leben. Spontane Dinge sind voll mein Ding. Nicht.
Das vegane Käseregal heißt zuallererst nicht so. Käse ist nämlich, wie Milch und Joghurt ein geschützter Begriff und somit müssen die Alternativen noch etwas alternativer im Namen werden.
Genuss-Scheiben. Original-Scheiben. Genießerscheiben. Scheiben.
Ja, wir haben es verstanden. Es sind Scheiben. Man nehme Käsescheiben und streicht den nicht-veganen Begriff und erhalte die Alternative. Klasse gemacht.
Nun landeten verschiedene Sorten dieser Scheiben in meinem Viereck (Einkaufswagen) und ich ging damit zum Rechteck (Kasse) und wurde dort erneut vom Preis erschlagen. Wieso wundert mich das nochmal?
Das Experiment konnte also – mal wieder – beginnen.
Violife hat Gouda Geschmack Scheiben im Angebot. Ein erster vorsichtiger Test auf Weißbrot mit Butter.
Okay, ich habe keine Ahnung, was die gemacht haben, dass Wasser und Kokosöl wie Käse schmecken, aber sie tun es. Es ist gruselig. Und es ist genial. In dem Moment war ich überzeugt, das Vegan sein, das ist echt ein Konzept für mich.
Es gibt Käse, ähm Scheiben. Scheiben sind Liebe.
Dann war Violife einmal leer und der Supermarkt füllte nicht wieder auf. Über Tage!
Aus schierer Verzweiflung kaufte ich Simply V.
Natur Genießerscheiben. Natur, meinetwegen, die Basis bilden Mandeln. Genießerscheiben. Naja. Also, ich habe schon deutlich schlechteres gegessen, wie Käse schmeckte das aber beim besten Willen nicht, der Mandelgeschmack kam zu stark durch. Für mich jedenfalls. Rein subjektiv hier.
Würde ich es nochmal kaufen? Nein. Würde ich es nochmal kaufen, wenn alles andere leer ist? Vermutlich ja.
Nun hat mir meine Arbeitskollegin (wir erinnern uns) nahegelegt, mal die Genuss-Scheiben von Food for Future zu testen. Deutlich günstiger, weil es eine Eigenmarke ist, aber konnten sie mithalten?
Oh. Und wie sie das konnten. Ich war schockverliebt. Ich esse nichts anderes mehr.
Es schmeckt großartig, nach Käse, genau wie er sein muss.
Fairerweise muss ich sagen, dass ich keine der Sorten überbacken habe. Zum Überbacken nehme ich nach wie vor ganz normalen Käse, denn die Schmelzeigenschaften und der Schmelzgeschmack können bei den veganen Alternativen ganz anders sein. Und ich wollte mir wirklich keinen teuer gemachten Nudelauflauf ruinieren.
Aber es gibt ja so viel mehr als ganz normalen Scheibengenuss.
Es gibt noch Feta. Wie bei der Baked Feta Pasta, die irgendwie immer noch im Trend ist, aber nicht mehr wirklich? Vielleicht ist es jetzt ein Millennial Ding, die Gen Z ist drüber hinweg.
Feta habe ich ebenfalls von der Food for Future-Eigenmarke getestet und es mir zunächst in einen gemischten Couscous-Salat gehauen.
Es schmeckt sehr stark nach Salz, was ich aber durchaus mag und es verdeckt den Eigengeschmack ganz gut.
Kalte Empfehlung: 7 von 10 Laktosepunkten.
Dann habe ich denselben Feta auf meine Pizza geschmissen.
Er zerläuft so semi gut und schmeckt extrem gar nicht. Der Geschmack ist leicht süßlich, leider aber null lecker süß. Ich musste es abkratzen, es ging nicht anders.
0 von 10 Laktosepunkten. Nicht nachmachen bitte.
Was es auch gibt, sind Frischkäsealternativen.
Oatly: sieht aus wie Zement, besteht aus Hafer, schmeckt erstaunlich gut. Überraschend überzeugt.
Simply V: Als Unterlage für Marmelade aufgrund des Mandelgeschmacks nicht unbedingt geeignet, als Sahneersatz für Nudelsoßen hingegen wunderbar. Die passierten Tomaten haben den Geschmack überdeckt und die Cremigkeit blieb erhalten. Kann man machen!
Fazit:
Es gibt nichts, was es nicht gibt. Wirklich. Man findet momentan sämtliche Milchprodukte in ihren veganen Formen (außer guten Joghurt, wir erinnern uns).
Parmesan, Gouda, Mozzarella, wenn man will, kann man eine Käserei eröffnen. Nur, dass man sie nicht so nennen darf. Vielleicht eine Scheiberei. Wir arbeiten noch an einem Namen.
Wie bei echtem Käse mit all seinen Sorten (Maasdamer, Mozzarella, Edamer, Tilsiter, Gouda, etc.) gibt es auch hier eine Vielzahl an verschiedenen Produkten von verschiedenen Marken mit verschiedenen Eigenschaften und Zutaten.
Auch hier gilt: Wer testet, der weiß mehr.
Ich kann nur sagen, was für mich am meisten an den normalen, gewohnten Gouda-Geschmack drangekommen ist, das muss nicht für alle Menschen gelten.
Probieren geht über studieren. Vor allem bei Käse.
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