Interview: „Wo einst Leben war”

Interview: „Wo einst Leben war”

Lena Wanke ist nicht nur Studentin der Universität Paderborn, sondern auch begeisterte Nachwuchsautorin. Im September des vergangen Jahres hat sie mit “Wo einst Leben war” ihren ersten Roman veröffentlicht, in welchem sie die Leser:innen auf eine Odyssee durch eine dystopische Welt mitnimmt. Anfang Dezember trafen wir uns mit Lena zum Interview, um mit ihr über ihren ersten Roman, aber auch das Schreiben an sich zu reden.

Cover des Buches "Wo einst Leben war" von Lena Wanke, Quelle: Lektora
Cover des Buches "Wo einst Leben war" von Lena Wanke, Quelle: Lektora

universal: Hallo Lena! Im letzten Jahr hast du nun deinen Debütroman “Wo einst Leben war” veröffentlicht. Wie fühlt sich das an?

Lena: Es war absolut fantastisch, weil ich es einfach liebe zu schreiben. Und meine Geschichte dann tatsächlich als Buch in der Hand zu haben war - und ist immernoch - ein unglaublich schönes Gefühl, das mich immer wieder packt.

universal: Wenn du deinen Roman in nur  drei Worten beschreiben müsstest, welche würdest du dann wählen?

Lena: Uff schwierig… er ist auf jeden Fall realistisch, dahingehend, dass meine Protagonisten nicht aus jeder Situation heile und am Ende des Buches als typische Helden herausgehen, sondern vielmehr lernen müssen, mit echt miesen Problemen umzugehen und damit lernen zu leben. Und gerade darin ist er sowohl einerseits düsterer als typische Jugendbücher, aber auch gleichzeitig auf gewisse Weise sehr hoffnungsvoll.

universal: Stell dir vor, “Wo einst Leben war” würde verfilmt werden und du müsstest einen Song finden, mit welchem der Film eröffnet wird. Welchen Song würdest du wählen und warum?

Lena: Sehr gute Frage und es wäre echt unglaublich, sollte ich mir diese Frage irgendwann einmal konkret stellen müssen. Aber ich habe so viele Facetten in dem Buch, dass mir so spontan kein Lied einfällt, worin ich die alle wiederfinde.

universal: Häufig sind Romane autobiografisch geprägt. Siehst du dich in einem deiner Charaktere besonders widergespiegelt und warum?

Lena: Nein, überhaupt nicht. Bestimmt haben alle meine Charaktere auch etwas von mir, aber vielmehr enthält die Geschichte an sich eine Einstellung zum Leben, wie sie meiner eigenen sehr ähnlich ist. Das ist mir allerdings selbst erst am Ende aufgefallen :)

universal: Ein Buch veröffentlicht sich bekanntlich nicht einfach über Nacht. Wer oder was hat dich dazu inspiriert, “Wo einst Leben war” zu verfassen und wie kam es letztendlich dazu, dass dein Buch tatsächlich veröffentlicht wurde?

Lena: Angefangen hat das Ganze ganz unbedeutend in der Schule, einfach weil ich eines Tages einfach angefangen habe zu schreiben und mich dann gewissermaßen von den Möglichkeiten dieser Geschichte habe treiben lassen, bis es tatsächlich ein Buch geworden ist. Ich hatte gar nicht die Intention, es zu veröffentlichen, vielmehr habe ich das Schreiben einfach gebraucht. Meine Lehrerin hat das durch Zufall mitbekommen und weil der Verlag zu der Zeit ein Projekt an unserer Schule hatte, schlug sie vor, denen ein paar Seiten zukommen zu lassen. Kurz darauf habe ich dann die Anfrage bekommen, das Buch zu verlegen. Das ging alles ganz schnell und war dann auch wirklich etwas zu schön um wahr zu sein.

universal: Wenn die Leser:innen eine Lehre aus deinem Buch mitnehmen sollten, welche wäre das?

Lena: Nicht aufzugeben, ganz gleich was das Leben auch bringt, denn es geht immer weiter.

universal: Schriftsteller:innen haben ja bekanntlich häufig mit Schreibblockaden zu kämpfen. War dies bei dir auch der Fall oder hattest du ganz andere Schwierigkeiten?

Lena: (lacht) Nein, zum Glück war das bei mir nie so. Ich kann meistens eher gar nicht schnell genug schreiben, die Geschichte entwickelt sich dann dabei.

universal: Du studierst Deutsch, Englisch und Geschichte auf Lehramt. Das Studium kostet dich also vermutlich bereits viel Zeit und Energie. Wie findest du da noch die Zeit bzw. Motivation zum Schreiben?

Lena: Ich nutze einfach jede Gelegenheit zum Schreiben, das bringt mich vollkommen raus aus dem Alltag. Das Praktische ist dabei, dass ich auch zwischendurch oder nur für wenige Minuten ein paar Zeilen schreiben kann, sodass es immer irgendwie weitergeht, mal nur ein kurzes Stück, oder wenn es passt auch mal die ganze Nacht. Ich hoffe nur, das bleibt auch so!

universal: Hättest du zum Schluss vielleicht noch Ratschläge für andere Nachwuchsschriftsteller:innen, die noch davon träumen ihren eigenen Roman zu veröffentlichen?

Lena: Schreibt! Jeder muss sehen, was für ihn am besten passt, aber wenn ihr eine Idee habt, die euch begeistert, dann zögert nicht zu lange oder hadert damit, wie es weitergehen könnte. Bearbeiten kann man später immer noch alles, ich überarbeite auch jede Geschichte mehrere Male. Und es läuft auch nicht alles wunderbar oder auf den großen Durchbruch hinaus. Aber erst einmal müsst ihr schreiben, dann seht ihr schon, wohin euch eure Ideen führen.

Neuen Kommentar hinzufügen

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.

Formatierter Kommentartext

  • Erlaubte HTML-Tags: <a href hreflang> <img src alt height width> <em> <strong> <p> <br /> <cite> <blockquote cite> <code> <ul type> <ol start type> <li> <dl> <dt> <dd>
  • Website- und E-Mail-Adressen werden automatisch in Links umgewandelt.
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.

Eingeschränktes HTML

  • Erlaubte HTML-Tags: <a href hreflang> <em> <strong> <cite> <blockquote cite> <code> <ul type> <ol start type> <li> <dl> <dt> <dd> <h2 id> <h3 id> <h4 id> <h5 id> <h6 id>
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.
  • Website- und E-Mail-Adressen werden automatisch in Links umgewandelt.
CAPTCHA
Diese Sicherheitsfrage überprüft, ob Sie ein menschlicher Besucher sind und verhindert automatisches Spamming.
Bild-CAPTCHA
Geben Sie die Zeichen ein, die im Bild gezeigt werden.