Kolumne: „Rationierung“
Ratio – das Lifestylemagazin.
Die neusten Trends in Rationierung, Kürzung und Einschränkung.Italien macht es, Spanien und Portugal machen es auch. Und Griechenland sowieso. Kürzen, rationieren, begrenzen, hemmen, verringern, reduzieren, dezimieren, herabsetzen, abrunden, komprimieren ist weltweit der neuste Schrei.
In Zypern herrscht ein Zwangsregime über das Geld.
In Nordkorea herrscht eine halbe Portion.
Die Telekom will das Internet drosseln. KIK verliert ein Arbeiterlager. Der Flexstrom ging in die Insolvenz. Selbst Angela Merkel hat ihren Lebenslauf gekürzt.
Der Trend setzt sich fort. Auch die Unimensa ist auf den Trip gekommen. Rationieren ist hip. Halbe Portionen sind der neue Überfluss. Sparsame Effizienz anstelle von altrömischer Dekadenz. Endlich keine Bratkartoffelengpässe mehr. Die Schlangen, aufgrund von gierigen Spätzlestaplern entstanden, sind endlich passé. Einheitsbrei statt kulinarischer Vielfalt. Weniger ist einfach mehr.
Weniger gibts jetzt auch bei der universal. Den ersten Schritt macht diese Kolumne, die mit einer trendy Viertelkürzung daher kommt. Der sommerliche Dreiviertellook ist eine absolut modische und zugleich sinnvolle Konsequenz. Viele Leser waren zu gierig und verschwenderisch, sie schöpften üppig aus der universal, ließen dabei aber immer Artikel unberührt liegen. Durch die Kürzung der Texte soll das Lesen der universal schneller und effektiver werden.
Die Portionierung von Artikeln ist also eine sinnvolle Konsequenz. Im Grunde könnt ihr froh sein, dass ihr euch die Zeitung noch selbständig nehmen dürft.
Mehr ist einfach nicht drin. Reicht doch auch, oder?
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