Interview: Gemeinsam Musik machen ist magisch
Die universal hat vorab Sandor und Leander von der Band Night Orchestra getroffen, um mit ihnen darüber zu sprechen, warum sie Musik machen, was sie inspiriert und wo ihr sie demnächst noch sehen könnt, wenn ihr das AStA-Sommerfestival verpasst habt.
Night Orchestra auf der L‘UniCo Bühne. Bild: sol
universal: Wie würdet ihr euren Musikstil für Leute bezeichnen, die euch noch nie gehört haben?
Sandor: Im Kern dreht sich alles bei uns so um Indie, Indie Rock und dann brechen wir da gerne in verschiedenste Richtungen aus. Bei der EP waren wir so ein bisschen 80s-orientiert an manchen Stellen, dann ging es mal in so eine New-Wave Richtung, mal in so eine Shoegaze Richtung. Als Orientierungspunkt, von dem wir mal ausgehen, ist so klassischer Indie-Rock. Mit zwei Gitarren, einem Bass, Schlagzeug und Synthesizer.
universal: Was motiviert euch an der künstlerischen Arbeit am meisten? Wie hat sich das jetzt auch mit der Band entwickelt?
Sandor: Ganz am Anfang von Night Orchestra waren wir nur zu zweit und haben uns auch hier in Paderborn gegründet, ich und der andere Gitarrist. Jetzt dann zu der EP sind wir gewachsen und sind jetzt zu fünft und haben auch unseren Sound komplett geändert. Und das ist glaube ich auch so ein bisschen die Motivation auf jeden Fall. Auf der einen Seite auf jeden Fall das Kollaborieren und mit anderen Leuten zusammenarbeiten, das macht einfach total viel Spaß mit anderen Leuten Musik zu machen und das, was man vorhat, zu teilen. Und auf der anderen Seite das Gegenteil, es irgendwie auch zu schaffen, das was man mag in eine eigene Version umzusetzen. All die Einflüsse, die man hat, mitteilen will. Dass man eine Möglichkeit hat, das auch zu tun. Es ist etwas Magisches, zusammen mit anderen Leuten Musik zu machen.
Leander: Ich nehme das irgendwie als so eine Art Vertrauensübung wahr, das ist auch für mich eine Herausforderung gewesen. Dieser Bandkontext ist für mich so das Spannende daran. Dass man selber sich so öffnen muss. Dass dieses musikalische Zusammenspiel auch ganz viel mit dem Wohlbefinden zu tun hat.
universal: Warum habt ihr mit Musik angefangen?
Sandor: Vier von fünf Mitgliedern studieren hier auch populäre Musik und Medien, da ist dann vorher ja schon was passiert, dass man Lust auf Musik hatte. Man gerät damit in Kontakt und irgendwas triggert einen dann, dass man denkt, dass es eine gute Idee ist, das weiterzumachen. Ich glaube, das hat bestimmt irgendwas damit zu tun, dass man sich da vielleicht so abgeholt fühlt, dass es irgendwie Spaß macht, Musik zu machen und so als Mittel, um sich auszudrücken. Dass man sich auch kreativ ausdrücken möchte und dann wer weiß, hätten wir alle in der entscheidenden Minute einen Pinsel in die Hand gedrückt bekommen. Aber irgendwie ist es passiert, dass man plötzlich ein Instrument hatte und das hat irgendwie funktioniert.
Leander: Es geht viel um Ausdruck, die Freiheit bestimmter Gefühle. Ich glaube, wenn man „männlich Stereotyp“ sozialisiert ist oder so, dann konnte ich damals so bestimmte Gefühle nicht so richtig (er)leben und offen erfahren. Aber das war dann so ein Raum, in dem ich dann bestimmte Gefühle äußern konnte und die sich auf eine Art und Weise ausdrücken konnten, die ich selber noch gar nicht so ganz verstanden hab.
universal: Wir haben für euch eine Plakatwand im Zentrum von Paderborn gebucht, auf der eine Woche lang ein Satz von euch stehen kann, den alle Parderborner:innen sehen sollte. Welchen Satz würdet ihr wählen?
Leander: Night Orchestra spielt nicht nur nachts (lachen).
Sandor: Ich überlege gerade, ob man das so auf die Band münzt. Wir sind nicht so plakativ, wir sind einfach nicht so für Plakate gemacht. „Wir sind keine plakative Band! Liebe Grüße und ein sonniges Wochenende euer Night Orchestra.“ finde ich eigentlich ganz gut.
universal: Seid ihr demnächst nochmal hier in der Nähe zu sehen?
Sandor: Wir spielen in Bielefeld am 13. Juli wieder beim Kesselbrink. Wir hätten eigentlich auch schon unsere Releaseshow gehabt, die wurde schon zwei Mal verschoben. Das wäre eigentlich im Sputnik im Riemekeviertel gewesen, aber da war der Tornado ja so schlimm, wir haben aber noch kein neues Datum. Es wird, wenn nicht eine Zombie-Apokalypse oder irgendwas anderes Weirdes kommt, im original Paderborner Sputnik eine Show geben.
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