Kommentar: Das Problem mit den Cash Cards
Bereits zu Beginn des lang ersehnten diesjährigen AStA-Sommerfestivals sorgte das neu eingeführte Bezahlsystem für Schwierigkeiten. Die Cash Cards waren als neue Bezahlmethode dazu vorgesehen, auf unkomplizierte Weise Speisen und Getränke auf dem Festivalgelände zu kaufen. Die Karten wurden an Wechselstuben auf dem Gelände ausgegeben und gegen ein Pfand von zwei Euro konnten die Gäste sich die gewünschten Beträge auf die Karten laden. Klingt nach einer guten Idee, oder?
Komplikationen während des Festivals
Dieses Bezahlsystem wirkt zunächst wie eine Erleichterung: Schnelles Bezahlen ohne Wertmarken oder lästiges Bargeld. Doch in der Umsetzung sorgte es eher für Probleme. Neben langen Schlangen an den Wechselstuben zu Beginn des Festivals schien es auch an einer mangelhaften Organisation zu scheitern. Trotz der großen Ausschilderungen „EC & Cash“ an den Wechselstuben funktionierten Kartenlesegeräte nicht oder es wurden versehentlich falsche Beträge abgebucht.
Und bei diesen Startschwierigkeiten blieb es nicht, denn auch die Rückerstattung des Guthabens verlief keineswegs problemlos. Vor Beginn des Festivals wurde via Soziale Medien durch den AStA ausdrücklich darauf hingewiesen, sich die Restbeträge auf den Cash Cards unkompliziert noch am selben Abend zurückerstatten zu lassen. Als sich das Festival jedoch schließlich dem Ende zuneigte, wurde ein großer Teil der Wechselstuben geschlossen, damit die Gäste sich vom Gelände entfernten. Den bereits mehr als eine Stunde Wartenden wurde mitgeteilt, dass aufgrund eines Mangels an Bargeld keine Rückgabe der Karten mehr möglich sei. Erst spät abends erfuhren sie durch Durchsagen übers Megafon, dass es die Möglichkeit einer späteren Rückgabe gäbe, über die jedoch nicht explizit informiert wurde.
Schwammige Information nach dem Festival
Doch wie sollte eine Rückgabe der Karten sonst ermöglicht werden? Die Cash Cards verwiesen für eine spätere Rückerstattung der Restbeträge auf eine Mailadresse. Auf der Website, welche auf den Karten angegeben ist, fanden sich bis drei Tage nach dem Festival jedoch keinerlei Informationen. Es gab dort weder Angaben zur Rückerstattung noch die angeblich dort vorhandenen AGB, die bis zum jetzigen Zeitpunkt fehlen.
Seit dem Wochenende findet sich dort jedoch ein Formular zur Rückerstattung der Restbeträge. Fragwürdig ist dennoch, ob die Festivalbesucher diese Möglichkeit nutzen werden, denn der Karteninhaber muss die Cash Card samt Formular per Post in einem frankierten Umschlag an den Veranstaltungsservice senden. Möglich ist also, dass dies für viele ein zu großer Aufwand ist und sie dementsprechend lieber auf ihren Restbetrag verzichten. Nicht nur würden die Festivalgäste hiermit ihr Geld nicht zurückerhalten, die große Menge an weggeworfenen Plastikkarten wäre überdies eine vermeidbare Verschwendung und Umweltbelastung.
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